Reflexion zum Text der Bach-Kantate “Ach Gott, wie manches Herzeleid” von Christoph Quarch, aufgenommen im Februar 2021 für die J.S. Bach-Stiftung St. Gallen.
Damals prägte die Pandemie unser Leben, heute sind wir mitten in den Herausforderungen von Krieg, Klimakrise, Sozialer Konflikte. Umso deutlicher die Reflexion von Christoph Quarch, inwiefern eine “schlechte Theologie” ursächlich für unsere heutige Zeit ist.
Die Aufnahme der Bachstiftung kann mit diesen Link auf youtube angeschaut werden.
Text der Kantate:
1
Ach Gott, wie manches Herzeleid
begegnet mir zu dieser Zeit!
Der schmale Weg ist trübsalsvoll,
den ich zum Himmel wandern soll.
2
Wie schwerlich läßt sich Fleisch und Blut
zwingen zu dem ewigen gut!
Wo soll ich mich denn wenden hin?
Zu dir, Herr Jesu, steht mein Sinn.
3
Bei dir mein Herz Trost, Hilf und Rat
allzeit gewiß gefunden hat;
niemand jemals verlassen ist,
der getraut hat auf Jesum Christ.
4
Du bist der große Wundermann,
das zeigt dein Amt und dein Person.
Welch Wundering hat man erfahr’n,
da du, mein Gott, bist Mensch gebor’n.
5
Und führest mich durch deinen Tod
ganz wunderlich aus aller Not!
Jesu, mein Herr und Gott allein,
wie süß ist mir der name dein!
6
Es kann kein Trauern sein so schwer,
dein süßer Nam’ er freut viel mehr;
kein Elend mag so bitter sein,
dein süßer Nam’der lindert’s sein.
7
Ob mir gleich Leib und Seel’ verschmacht’t,
so weißt du, Herr, daß ich’s nicht acht’.
Wenn ich dich hab’, so hab ich wohl,
was mich ewig erfreuen soll.
8
Dein bin ich ja mit Leib und Seel’,
was kann mir tun Sünd’, Tod und Höll’?
Kein’ beßre Treu’ auf Erden ist
denn nur bei dir, Herr Jesu Christ.
9
Ich weiß, daß du mich nicht verläßt,
dein Wahrheit bleibt mir ewig fest.
Du bist mein rechter, treuer Hirt,
der ewig mich behüten wird.
10
Jesu, mein’ Freud’, mein’ Ehr’und Ruhm,
mein’s Herzens Schatz und mein Reichtum,
ich kann’s ja doch nicht zeigen an,
wie hoch dein Nam’ erfreuen kann.
11
Wer Glaub’ und Lieb’ im Herzen hat,
der wird’s erfahren in der Tat,
drum hab’ ich oft und viel gered’t:
Wenn ich an dir nicht Freude hätt.
12
So wollt’ den Tod ich wünschen her,
ja daß ich nie geboren wär’;
denn wer dich nicht im Herzen hat,
der ist gewiß lebendig tot.
13
Jesu, du edler Bräutgam wert,
mein’höchste Zier auf dieser Erd’,
an dir allein ich mich ergötz
weit über alle güldnen Schätz.
14
Sooft ich nur gedenk’ an dich,
all mein Gemüt erfreuet sich;
wenn ich mein’ Hoffnung stell’ zu dir,
so fühl’ ich Fried und Trost in mir.
15
Wenn ich Nöten bet’ und sing’,
so wird mein Herz recht guter Ding’.
Dein Geist bezeugt, daß solches frei
des ew’gen Lebens Vorschmack sei.
16
Drum will ich, weil ich lebe noch,
das Kreuz dir willig tragen nach.
Mein Gott, mach’ mich dazu bereit,
es dient zum Besten’ allezeit.
17
Hilf mir mein’ Sach’ recht greifen an,
daß ich den Lauf vollenden kann;
Hilf mir auch zwingen Fleisch und Blut,
vor Sünd Schanden mich behüt’!
18
Erhalt mein Herz im Glauben rein,
so leb’ und sterb’ ich dir allein.
Jesu, mein Trost hör’ mein’ Begier:
o mein Heiland, wär’ ich bei dir!
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