Die moderne Welt wird dominiert von einem technischen und ökonomischen Denken, das der westlichen Welt einerseits einen beispiellosen Wohlstand beschert hat, uns andererseits jedoch vor immer gravierende Herausforderungen stellt: Klimawandel, eine heiß laufende Weltwirtschaft, eine sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich, Sinnkrisen… Ein Richtungswandel tut not, aber wie soll er gelingen? Die wichtigste Voraussetzung ist ein anderes, besseres Denken. „Der Fisch stinkt vom Kopf her“, sagt der Volksmund zurecht, und so sind wir gut beraten, heute nach einem geistigen Paradigma Ausschau zu halten, kraft dessen wir unsere Welt so erschließen und einrichten können, dass wir sie nicht weiter zerstören. Der bekannte Philosoph Christoph Quarch meint, in Platons Philosophie ein solches Paradigma gefunden zu haben: eine ‚Metaphysik der Lebendigkeit‘, die Sein als Leben deutet und die freie Entfaltung des Lebens zu Blüte und Schönheit als höchstes Ziel des persönlichen und politischen Handelns propagiert. Quarch macht Sie mit den zentralen Aspekten von Platons Metaphysik der Lebendigkeit bekannt und erläutert, wie wir das platonische Denken zu neuem Leben erwecken können, weit ab von den herkömmlichen Denkfehlern und Vorurteilen über Platon.
Livemitschnitt des zweiten Vortrags bei der “Langen Nacht der Philosophie” in Zürich, 15.11.2018